Donnerstag, 22. September 2016

Pure Emotionen: Leseprobe zu "Und morgen bist du wieder MEIN" - Ni...

Pure Emotionen: Leseprobe zu "Und morgen bist du wieder MEIN" - Ni...: hier geht es zum EBook   Es war kurz nach Mitternacht, als Horst Braun mit seiner neuesten Eroberung nach Hause kam. Sie war ...

Leseprobe zu "Und morgen bist du wieder MEIN" - Niederbayern Krimi







Es war kurz nach Mitternacht, als Horst Braun mit seiner neuesten Eroberung nach Hause kam. Sie war blond, klein, weiblich, genau so, wie er es mochte. Er schenkte ihr ein Glas Wein ein. Sie war schon ein wenig beschwipst, doch ein Glas mehr konnte nicht schaden. Anscheinend benötigte sie aber keins mehr. Denn sie kam auf ihn zu und küsste ihn. Ihre Hand legte sich um seinen Nacken, sie zog ihn dicht an sich. Er spürte ein leichtes Verlangen. Sie küsste fordernd. Es war eindeutig, dass sie ihn wollte. Er packte sie und sie legte ein Bein um seine Hüfte, dabei drückte er sie an die Wand. Sie zog sein Hemd aus, wurde immer wilder. Er ließ sich auf die Couch fallen. Sie kniete sich vor ihn und öffnete seine Hose. Horst genoss die Nacht mit der Unbekannten. Wie so viele Nächte zuvor ließ er sich treiben. Er trank zu viel, konnte sich immer weniger auf seine Arbeit als Kriminalhauptkommissar konzentrieren. In seinem Gebiet war zwar meist nicht viel los, doch selbst Kleinigkeiten brachten ihn auf die Palme. Er wurde oft ungehalten. Legte sich mit seinen Mitarbeitern an. Und wurde dabei immer unbeliebter. Doch es war ihm egal. Er lebte nur noch für die Nächte in den Bars und Kneipen. Er litt schon seit vielen Jahren an Schlaflosigkeit. Fühlte sich am Morgen immer gerädert und frustriert. Jede noch so tolle Frau war dann vergessen.

Mitten in der Nacht läutete sein Handy. Verwirrt sah er auf das Display. Es war die Dienststelle. Er hatte schon über ein Jahr keinen nächtlichen Anruf mehr erhalten. Er sah nach links neben sich. Die Unbekannte lag schlafend neben ihm. Sie schien nichts zu hören. Er zögerte, wollte nicht dran gehen. Doch das konnte er sich nicht leisten. Sein Chef hatte ein Auge auf ihn und das ging Horst gewaltig auf die Nerven. Leise ging er ans Handy.
„Braun hier, was gibt’s?“
„Herr Braun, hier spricht Angela Kammer. Ich soll Ihnen unverzüglich Bescheid geben, dass Sie sofort in die Höllgasse kommen sollen. Es geht um einen Mord.“
„Wie bitte? Scheiße, verdammt nochmal.“ Fluchend legte er auf.
Eine Leiche. Was wird das wohl wieder sein? Immer noch ein wenig angetrunken kroch Horst aus dem Bett. Er fröstelte, als seine nackten Füße den Boden berührten. Es war eiskalt in dieser Bude. Schnell schlüpfte er in seine alten Sachen vom Vortag. Während er seine Socken suchte, dachte er über den letzten Mord in seinem Gebiet nach. Damals war ein Ehestreit eskaliert. Der Mann erstach seine Frau mit einem Küchenmesser. Er gestand unter Tränen und der Fall war abgehakt. Was mochte es wohl diesmal sein? In weniger als zehn Minuten stand er auf der Straße. Er beschloss, zu Fuß zu gehen. Von der Innstadt, in der sich seine Wohnung befand, waren es nur wenige Minuten in die Altstadt von Passau – dort lag die Höllgasse. Die Luft roch gut. Es war eine angenehme Julinacht. Strammen Schrittes ging er über die Innbrücke, hörte einige Jugendliche am Innufer feiern und steuerte die Domstufen an. Nach wenigen Minuten stand er auf dem Domplatz. Jetzt hörte er Polizeisirenen. Er beschleunigte seine Schritte und wurde kurz vor der Höllgasse von einem Streifenpolizisten abgefangen. Die komplette Gasse war abgesperrt und von Schaulustigen umgeben. Die Leute streckten die Köpfe aus den Fenstern, in der Hoffnung, etwas von dem Elend zu sehen, das Horst gleich erwartete.
„Wir haben zwei Leichen. Ein Mann und eine Frau. Sehr jung.“
Horst stieg unter der Absperrung hindurch. Er sah seinen Kollegen Peter Thoma von der Spurensicherung. Er nickte ihm kurz zu. Und dann sah er sie plötzlich vor sich: Ein Liebespaar. Eng umschlungen, nackt, blutverschmiert. Horst konnte den Blick nicht von dem abartigen Schauspiel vor sich abwenden. So etwas hatte er noch nie gesehen. Das Paar sah aus, als wäre es während des Liebesspiels ermordet worden. Er ging um die Leichen herum. Es war eindeutig, was die Pose des Paares darstellen sollte. Dann sah er Becky, seine Kollegin.
„Becky, seit wann bist du hier?“
„Ich bin auch erst vor ein paar Minuten gekommen, grauenvoll. Sieh dir das an.“ Horst nickte.
„Was haben wir bisher?“
„Wenig, die beiden Opfer sind nackt, keine Ausweisdokumente. Wir gehen davon aus, dass es sich um die beiden seit drei Monaten vermissten Studenten handelt. Erinnerst du dich daran?“
„Ja, klar. Könnte passen. Wer hat die Toten gefunden?“
„Ein Rentner, der hier wohnt. Er wollte nochmal mit dem Hund raus, das war vor etwa 45 Minuten. Er sitzt dort drüben, steht komplett neben sich.
„Ja, verständlich bei diesem Anblick.“
Horst und Becky verfolgten das Treiben der Spurensicherung und sahen sich dabei die Leichen genauer an. Die Hände des jungen Mannes umschlangen das Mädchen, das unter ihm lag. Die Beine der jungen Frau waren weit gespreizt und umklammerten den Körper des Mannes. Überall war Blut, doch man konnte keine Wunden an den Opfern sehen.
„Wo kommt das ganze Blut her? Ich sehe keine Wunden.“ Horst wandte sich wieder an Thoma, der die Leitung der Spurensicherung innehielt.
„Das Blut stammt nicht von den Leichen. Sie wurden damit überschüttet. Die junge Frau trägt Würgespuren am Hals. Könnte die mögliche Todesursache sein. Aber sicher kann ich das erst im Labor sagen.“
Horst und Becky nickten. Horst wurde nervös. Nicht umsonst hatte er sich vor fast zwanzig Jahren von Berlin nach Passau versetzen lassen. Er liebte die idyllische Kleinstadt über alles. Hier war es ruhig, er hatte genügend Freizeit und konnte sein Leben genießen. Das wäre in Berlin undenkbar gewesen. Und jetzt so etwas. Verdammter Mist.
„Becky, das wird ein Medienzirkus werden.“
„Ich weiß, Horst, ich weiß.“

Mittwoch, 21. September 2016

Leseprobe zu "Und morgen bist du wieder MEIN" Niederbayern Krimi




Verschwitzt kam er zu Hause an. Er zittere am ganzen Leib. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Im Auto hatte er eine kurze Panikattacke erlitten. Er wollte beinahe alles abbrechen. Doch er beruhigte sich wieder. Atmete tief ein und aus und startete dann den Motor. Jetzt stand er in seiner Garage. Das Tor hatte er geschlossen. Er war sicher. Niemand konnte ihn nun noch sehen. Es gab einen direkten Weg von der Garage in das Haus. Er musste nicht mehr nach draußen. Als er den Kofferraum öffnete, sah er die beiden Körper. Sie lagen aufeinander. Zuerst hob er Tamara aus dem Auto. Sie sah leicht aus, doch sie war extrem schwer. Er brauchte fast eine Stunde, bis er sie im Keller hatte. Er legte ihr die Handschellen an. Jetzt lag sie auf dem Bett. Gefesselt an Händen und Füßen. Es war nach Mittarnacht und er war fix und fertig. Seine Kleidung war nass und er wollte nur noch schlafen. Doch eine Pause konnte er sich nicht erlauben. Er musste den Mann so schnell es ging ebenfalls nach unten befördern. Als er es endlich geschafft hatte, sah er sich die beiden an. Sie lagen sich gegenüber. Sie sahen aus, als würden sie friedlich schlafen. Jetzt mochte alles noch in Ordnung sein, doch wenn sie erst erwachten, würden sie auf die Probe gestellt. Wie tief war ihre Liebe wirklich? Wie viel konnten sie aushalten? Wie viel würden sie auf sich nehmen für den jeweils anderen? Er schloss die Tür ab und ging nach oben. Jetzt konnte er sich ausruhen. Es würden noch viele Stunden vergehen, ehe sie wach sein würden.

Montag, 19. September 2016

Leseprobe zu "Ich bin in deinen Träumen" - Psychothriller




Sie starrten beide reglos auf den See, der ruhig im Dämmerlicht vor ihnen lag. Beiden hatte es die Sprache verschlagen, der Schock saß noch tief. Bei ihm unendlich tiefer als bei ihr. Denn sie hatte es darauf angelegt. Doch auch sie war geschockt, war nervös. Wie würde er sich verhalten? Sie wartete - auf ein Zeichen, zumindest auf Wut, doch er blieb stumm. Vorsichtig näherte sich ihre Hand der seinen. Er zuckte nicht zurück, im Gegenteil. Er drückte sie fester. Tränen stiegen ihr in die Augen. Er liebte sie. Er würde sie immer lieben. So blieben sie sitzen bis die Nacht über ihnen hereinbrach. Kein Wort brachte er über die Lippen. Doch er wusste, er musste handeln. Er musste zu dem, was er angerichtet hatte, stehen. Er hatte keine Wahl. Er starrte immer noch auf den See. auf seinen geliebten See. Wie viele schöne Momente hatte er hier erlebt. Mit seiner Familie, seinen Freunden - mit sich alleine. Und mit Anna. Hier hatte er sich mit Anna geliebt - das erste Mal. Hier hatte er das erste Mal richtigen Sex. Er war oft hier, im Sommer jeden Tag. Er liebte den See, der so beschützend vor ihm lag. Er kannte die Wälder rundum wie seine Westentasche. Hier hatten sie als Kinder Räuber und Gendarm gespielt und er später von seinem Vater das Jagen erlernt. Der Mond stand hoch über ihnen und spendete romantisches Licht. Doch ihm war nicht nach Romantik zumute. Er war der Mann, er musste nun eine Entscheidung treffen. Seit Tagen konnte er nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. Obwohl er wusste, dass so etwas passieren konnte, war er sprachlos, als sie es ihm mitteilte. Er verlor den Boden unter den Füßen. Seitdem sah er sich fallen, immer tiefer fallen. Ein Höllenfeuer würde auf ihn warten. Es würde ihn verschlingen. Sein Leib würde brennen, brennen, brennen. Sie zuckte  zusammen, als er plötzlich seine Stimme erhob, leise, sehr leise, doch laut genug, um sie zu erschrecken, ihr Angst zu machen. Es lag etwas in seiner Stimme, das sie fürchtete. Sie kannte die Worte und die Sätze, die er leise formte. Ihre Stimme war brüchig, als sie es ihm gleichtat. Auch sie suchte Vergebung.

…dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auf wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.



Und immer wieder wiederholten sie es. Bis sie nicht mehr konnten. Bis sie hofften, endlich eine Lösung zu finden. Doch vor dem Horror, der folgen würde, gab es kein Entrinnen. Er ahnte es – sie wusste es.

Vorwort

Melanie von Graf war eine der Nachfahren der bekannten Familie von Graf, die in den späten fünfziger Jahren durch mehrere Hotels zu einem ansehnlichen Vermögen kam. Melanies Großvater Johann war der Gründer einer bekannten Hotelkette in Europa. Mit mehr als hundert Hotels und verschiedenen Restaurants hatte er sich großes Ansehen und ein beachtliches Vermögen erworben. Anfangs war er auch politisch sehr engagiert, doch mit den Jahren wurde er immer ruhiger. Ende der siebziger Jahre zog er sich komplett aus dem Unternehmen zurück und überließ die Führung seinen Söhnen - Frank, Martin und Ludwig. Großvater Johann lebte dann mit seiner Frau Erna auf dem Familienanwesen in Bayern und hielt sich aus den Geschäften seiner Kinder fast komplett heraus. Auf dem Familienanwesen standen ebenfalls die Villen der Söhne und ein kleines Häuschen, das für zwei enge Freunde - die gleichzeitig Hausmeister und Gärtner waren - zur Verfügung stand. Johann von Graf starb 1985 nach einem längeren Krebsleiden  und hinterließ sein gesamtes Vermögen sowie die Geschäfte seinen drei Söhnen.

Martin von Graf war Melanies Vater. Er galt als resolut, selbstbewusst und war beim Personal gefürchtet. Den Aussagen ehemaliger Angestellter zufolge war er durchaus aggressiv und behandelte seine Frau und die Kinder von oben herab. Er war auch schon mehrfach auffällig geworden und verschiedene Medien berichteten von Alkohol- und Glücksspielexzessen. Martin von Graf war auch der Vater von Melanies um ein Jahr älteren Bruders Michael und ihrer jüngeren Schwester Sofia. 

Frank von Graf war der zweitälteste Sohn. Er wurde als ruhig und bedacht beschrieben. Er kümmerte sich um die Buchführung und die Zahlen im Unternehmen. Da aber alle Söhne kein großes Interesse an der Firma und an den Hotels hatten, stellten sie bald für jede erdenkliche Arbeit Manager ein. Frank von Graf hatte zwei Kinder, Thomas war der älteste Sohn und war um ein Jahr älter als Melanies Bruder Michael. Elisabeth war genauso alt wie Melanie. Franks Frau war bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Der jüngste Sohn hieß Ludwig von Graf, er hatte eine Tochter Marlene und einen behinderten Sohn Sebastian. Ludwigs Frau Andrea kümmerte sich liebevoll um den behinderten Sohn. Über Ludwig von Graf war sehr wenig bekannt. Er lebte zurückgezogener als seine Brüder.

Am 12. September 2003 starben durch den Amoklauf von Melanie von Graf neun Menschen. Darunter Frank, Martin und Ludwig von Graf, also die drei Brüder und zugleich Melanies Onkel. Melanies Mutter Lucia und Ludwigs Frau Andrea wurden ebenfalls getötet. Außerdem starben Melanies Bruder Michael und Ihr Cousin Thomas. Anton und Klaus – Hausmeister und Gärtner der Familie,  wurden ebenfalls durch Schüsse getötet. Sie waren beide ledig und führten gemeinsam einen Haushalt. Es waren also sieben Menschen der Familie Graf und zwei Freunde der Familie durch die Schüsse von Melanie getötet worden. Vor Gericht verweigerte sie jede Stellungnahme und bekannte sich für schuldig.  Das hieß – 15 Jahre Haft wegen mehrfachen Mordes.  Zum Zeitpunkt der Tat war sie 21 Jahre alt und laut Gericht voll schuldfähig. So wurde sie dann auch nach dem  Erwachsenenstrafrecht verurteilt. Den Anschlag überlebt haben Sofia und die Cousinen Elisabeth, Marlene und der behinderte Sohn Sebastian. Elisabeth war damals bereits achtzehn Jahre alt und verlies Bayern und das Anwesen der Familie von Graf. Sie fing irgendwo ein neues Leben an und änderte ihre Identität. Melanie hörte nie wieder etwas von ihr. Marlene war sechzehn Jahre alt und lebte die nächsten zwei Jahre bis zu Ihrem achtzehnten Lebensjahr bei Erna, der Großmutter. Auch Sofia und Ludwig kamen zu Erna. Sie lebten weiterhin auf dem Anwesen der Familie von Graf, doch in keiner der Villen, sondern in dem kleinen Anwesen der Angestellten.



Dienstag, 13. September 2016

Leseprobe zum Thriller-Sammelband: Schandtat

692 Seiten atemlose Spannung für nur 0,99 €

Ich hörte ein Wimmern – leise - verzweifelt - angstvoll. Elisabeth hielt mich an ihrer Hand und zog mich mit sich.
„Willst du es wirklich sehen?“, fragte sie mich.
Und ich nickte, ohne zu ahnen, was mich wirklich erwarten würde. Nun wollte ich am liebsten wieder zurück, doch das traute ich mich nicht zu sagen. Es war mitten in der Nacht. Ich hatte mein rosa Hello-Kitty-Nachthemd an. Meine nackten Füße fühlten sich kalt an auf dem Kirchenboden. Wir kamen dem Licht immer näher. Ich war schon oft hier gewesen, doch noch nie in der Nacht. Die Kirche wirkte bedrohlich und düster. Ich sah Kerzenlicht, doch mein Blick suchte etwas Anderes. Ich sah meinen Vater und eine junge Frau. Sie hatte blondes Haar und war so jung, so unglaublich jung und hübsch. Sie weinte bitterlich und ich sah Elisabeth erschrocken an. Die Frau war nackt und zitterte am ganzen Leib. Sie war an Händen und Füßen gefesselt und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich sah meinen Vater, der auf sie einredete wie der Prediger. Doch der Prediger war nicht da, nur unser Vater. Er erzählte etwas von Mutterliebe und Mord, doch ich verstand nichts von dem, was er sagte. Dann ging plötzlich alles so schnell! Zu spät sah ich das große Messer in seiner Hand. Mit roher Gewalt stach mein Vater dieser Frau mitten in den Bauch. Bevor ich einen Schrei ausstoßen konnte, hielt mir Elisabeth den Mund zu. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die Frau meinen Vater an. Sie schrie, doch ich hörte nichts, denn der Knebel, der in ihrem Mund steckte, erstickte die Schreie. Ich brach zusammen und konnte dennoch nicht wegsehen. Elisabeth schleppte mich zurück zum Wohnwagen. Ich zitterte am ganzen Körper. Als ich im Bett lag, sah ich den Blutspritzer auf meinem Hello-Kitty-Nachthemd. Von nun an konnte ich nie wieder schlafen, ich sah immer die unschuldigen Augen der jungen Frau und hasste meinen Vater, gegen den ich schon immer eine Abneigung verspürt hatte. Doch Elisabeth warnte mich – mit Schlägen und Drohungen.
Heute
Angela Adams sah immer noch die zwei Striche vor ihren Augen. Dunkle violette Striche. Es waren wirklich zwei. Angel, wie sie Kollegen und Freunde nannten, zog an ihrer Zigarette, inhalierte den Rauch tief in ihre Lungen und dachte über die Bedeutung dieser beiden Striche nach. Warum hatten sie eine so große Bedeutung? Es war nicht gerecht. Es durfte einfach nicht sein. Wie konnte sie diesen Bastard in sich tragen? Er hatte immer noch die Kontrolle über sie. So wie er es ihr gesagt hatte: „Du wirst nie frei sein. Ich werde dich verfolgen und töten.“
Dann hatte er gelacht. Sie hatten ihn abgeführt und er hatte gelacht, sie alle verhöhnt. Selbst nach seiner Verhaftung behielt er die Oberhand. Es waren zwei Monate seit ihrer Entführung vergangen und heute hielt sie den Beweis für die grausamen Tage in der Hand. Sie wollte die dunklen Tage mit ihm verdrängen, doch nun konnte sie es nicht mehr leugnen, sie war schwanger - von ihm. Sie erinnerte sich nur zu genau an die Vergewaltigungen, an die Erniedrigungen, an die Rache der Bestie. Zwei Jahre lang hatte „Der Broker“, wie ihn die Medien nannten, junge Frauen vergewaltigt, misshandelt und mit ihnen gespielt. Angel und ihr Team hatten ihn gejagt, doch schließlich hatte er sie gefunden. Wochenlang musste er sie verfolgt, jeden ihrer Schritte genau beobachtet haben und am Ende hatte er gnadenlos zugeschlagen. Angel warf die Zigarette auf die Straße und ging auf das große Polizeigebäude zu. Es war schon immer ihr Traum gewesen, bei der Polizei zu arbeiten. Mit Mitte dreißig wollte sie es zu etwas gebracht haben und das hatte sie auch geschafft. Sie hatte sich bei den männlichen Kollegen jede Menge Respekt erarbeitet und war eine geschätzte Kollegin. Auch die Entführung hatte nichts daran geändert. Im Gegenteil, „der Broker“ war dank ihres Einsatzes tot. Jetzt durfte nur niemand von ihrer Schwangerschaft erfahren. Sie musste schnell handeln, denn sie wollte nicht die Brut dieses Monsters in sich tragen. Heute war ihr erster Tag nach der „Auszeit“. Sie war in eine andere Abteilung versetzt worden. Früher war sie bei der SVU tätig, die sich mit der Aufklärung von Sexualverbrechen beschäftigte. Nun war sie also in die Mordkommission aufgestiegen, genauso wie ihr geschätzter Kollege und Freund Bob. Sie war so nervös wie bei einem Vorstellungsgespräch, obwohl sie eine Beförderung erhalten hatte. Beim Betreten des Polizeigebäudes ließ sie sich nichts anmerken. Die Narben auf ihrer Stirn und auf dem Dekolletee versteckte sie nicht. Sollten ruhig alle sehen, was sie aushielt! Keiner konnte ihr das Wasser reichen. Ihre blonden Haare trug sie hochgesteckt. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie gut aussah. Nicht schön, sondern sexy, müde zwar, aber durchaus attraktiv. Einige Männer im Team hatten es in ihr Bett geschafft, doch das war nun für immer vorbei. Das würde sie nie wieder zulassen können. So sehr ihr früher der Sex Spaß gemacht hatte, desto größer war nun ihre Angst davor. Ein Schalter hatte sich umgelegt. Sie war verletzbar, doch sie zeigte es nicht. Sie versuchte sogar, vor sich selbst stark zu sein. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass ihr etwas Schreckliches passiert war. Sie legte es als ihren Gewinn aus. Sie war eine gute Polizistin, besser als alle anderen.
„Hey Angel, schön, dass du zu uns gewechselt hast! Bob wartet bereits auf dich. Du wirst es nicht glauben…“.
Angel verdrehte die Augen. Wenn sie heute eins nicht ertragen konnte, dann Alans Geschwätz. Sie antwortete nicht und ging weiter.
„Angel, wo bleibst du denn?“
Bob rannte ihr entgegen. Was ziemlich ungewöhnlich war, da er sich innerhalb weniger Jahre auf stattliche zweihundert Pfund hochgefressen hatte. Seit seiner Hochzeit mit einer zwölf Jahre älteren Österreicherin nahm er immer weiter zu. Aber irgendwie fand sie es süß, dass ein Cop auch mal Glück in der Liebe hatte. Sie kannte viele Cops, die mindestens schon einmal geschieden waren. Viele gingen an ihrem Job selbst kaputt und rissen ihre Familien mit sich. Depressionen, Alkohol und Drogensucht standen an erster Stelle bei vielen Kollegen. So war es auch bei Bob gewesen – bevor er Andrea kennengelernt hatte. Alle hatten ihn belächelt, doch er war glücklich und Angel gönnte es ihm von Herzen.
„Mach nicht so einen Wirbel. Was ist denn los? Du weißt, es ist mein erster Tag!“
Angel war genervt, doch der Anblick von Bob machte sie immer wieder für einen kurzen Augenblick glücklich. Er war in den letzten fünfzehn Jahren nicht nur ein Kollege, sondern ein sehr guter Freund geworden -- Angels einzig wahrer Freund. Zu Weihnachten war sie immer bei ihm und Andrea eingeladen, ansonsten hätte sie allein zuhause gesessen und wäre vor dem Fernseher eingeschlafen.
„Es ist der Hammer, ehrlich. Du solltest dich hinsetzen.“
„Ich muss mich nicht hinsetzen, ok? Rück schon raus!“
„Hast du schon mal von Big Daddy gehört?“

https://www.amazon.de/Schandtat-Thriller-Samm…/…/ref=sr_1_2…

Montag, 5. September 2016

Viertes Buchpaket zu gewinnen - diesmal mit 4 Büchern.

...und schon geht es weiter.

Viertes Buchpaket zu gewinnen - diesmal mit 4 Büchern.

Und so einfach geht es:

Vom 05. September bis 11. September 2016 Fanseite Liken + einen Kommentar hinterlassen ob ihr lieber Thriller oder Liebesromane lest.

Wer schon Fan dieser Seite ist, kann natürlich auch teilnehmen: Und zwar. Sendet mir per PN eure E-Mail Adresse und hinterlasst einen Kommentar mit dem Stichwort Thriller-Mail. Keine Sorge ihr werdet nicht mit Werbung zugemüllt, sondern bekommt nur Informationen zu Neuerscheinungen meiner E-Books.

Wer diesen Beitrag zusätzlich teilt, kommt zweimal in den Lostopf.

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Zu gewinnen gibt es diese vier Bücher:

Bunker - Andrea Maria Schenkel (Taschenbuch)
3096 Tage - Natascha Kampusch (Hard Cover)
Der Hof - Simon Beckett (Hard Cover)
Das letzte Opfer - PEtra Hammesfahr (Taschenbuch)

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