Dienstag, 14. Februar 2017

Valentinsüberraschung für unsere Leser - Rose Bloom Aktion :-)




Valentinsfrust - das beschrieb meine Situation im Moment am besten. Überall hingen Herzen in den Schaufenstern und kündigten den Tag der Zweisamkeit an.
Seufzend kickte ich einen kleinen Stein mit meinem Fuß beiseite, der auf meinem Weg lag.
Es frustrierte mich, dass ich seit Monaten in meiner Situation festhing. Sowohl beruflich als auch in meinem Liebesleben. Ich besaß ein Sexleben, darauf beschränkte es sich allerdings. Von Schmetterlingen in meinem Bauch und der großen Liebe war ich weit entfernt. Kurz dachte ich an meine kleine Schwester, deren Freund ihr letztes Jahr im Urlaub, direkt am Strand, einen Antrag gemacht hatte. In weniger als fünf Monaten stand ihre Hochzeit an und auf die Nachfrage, wen ich den mitbrachte, antwortete ich damit, dass ich alleine erscheinen würde.
Schwungvoll warf ich meine blonde Mähne nach hinten, die mir durch den kalten Wind immer wieder ins Gesicht geweht wurden. Wenn ich nicht bald meine negativen Gefühle in den Griff bekam, dann würde mein Herr verdammt böse sein und das wollte ich unbedingt vermeiden. Ich dachte an den Anruf, den ich kurz nach dem Aufstehen von ihm erhalten hatte. Ungewöhnlich, denn normalerweise rief er mich niemals außerhalb unserer Spielzeit an. Ohne viele Worte zu verlieren, zitierte er mich zu sich, mit der Bitte, in meinen schönsten High Heels und knappen Röckchen zu erscheinen.
An seinem Haus angekommen, atmete ich noch einmal tief ein, bevor ich klingelte. Wie jedes Mal nahm mich die Aufregung gefangen und sorgte dafür, dass jede Faser meines Körpers zu glühen begann. Die Tür wurde schwungvoll geöffnet, woraufhin ich brav den Kopf sinken ließ.
»Mel, Mel, Mel«, säuselte er sanft, »Wie ich sehe, trägst du das, was ich dir befohlen hatte. Das ist gut, denn ansonsten hättest du auf deine Überraschung verzichten müssen.« Seine Hand umfing mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Noch heute genoss ich diesen Moment, wenn ich zu ihm emporblicken durfte. Seine braunen Augen, mit den kleinen Karamellsprenkeln, faszinierten mich jedes Mal aufs Neue.
Geduldig stand ich auf der kleinen Treppe und wartete darauf, dass er mich hineinbat. Doch mein Herr senkte den Kopf und presste seinen Mund auf meine Lippen. Der Kuss war ungestüm, besitzergreifend und sehr erregend. Ich mochte es, wenn er mich auf diese Weise als seinen Besitz kennzeichnete.
»Ab ins Haus mit dir, mein kleines Miststück«, wies er mich scharf an, nachdem er den Kuss abrupt beendete. Wie gewohnt ging ich durch den langen Flur, direkt in das kleine Zimmer am Ende. Dort befand sich seine kleine Spieloase.
Im Türrahmen blieb ich verdutzt stehen und traute meinen Augen kaum. Die sonst schwarzen Vorhänge waren rot. Auf dem Tisch, der sonst in der Ecke stand und als Ablage diente, standen eine Sektflasche und eine Schachtel Pralinen. Was mich aber vollkommen umwarf, waren die vielen Rosenblätter, die auf dem Boden verteilt lagen.
»Offenbar gefällt es meinem Mädchen. Warum sonst sollte sie im Türrahmen stehen bleiben, anstatt sich auszuziehen und ihren Platz einzunehmen.« Erschrocken fuhr ich zusammen und stolperte geradewegs ins Zimmer. Ich vermied jeden Augenkontakt mit meinem Herrn, denn es war mir mehr als unangenehm. Er hatte sich solche Mühe gegeben und ich vergaß dabei meine gesamte Erziehung.
»Ich wusste gar nicht, wie anstrengend es ist, Amor zu spielen«, amüsierte er sich und trat an mich heran. Inmitten meiner Bewegung hielt ich inne.
»Der Rosenverkäufer an der Straßenecke hat mich ziemlich blöd angesehen, als ich seinen Stand leer gekauft habe«, fuhr er fort. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte.   
»Hände hinter den Rücken«, wies er mich an und ich tat wie befohlen. Mein Herr ließ mich mitten im Raum zurück, um eine Schale holen, die auf einer Warmhalteplatte stand.
Neugierig versuchte ich einen Blick zu erhaschen, denn ich war mir unsicher, was nun folgen würde.
»Sekt, Rosenblätter und Schokolade gehören zum Valentinstag einfach dazu, findest du das nicht auch?« Ich schluckte, beeilte mich jedoch mit einer Antwort.
»Ja, Herr.« Mit der Schüssel in der Hand umrundete er meinen nackten Körper einige Male, bis er wieder direkt vor mir stand.
»Sieh mir in die Augen.« Brav gehorchte ich und harrte der Dinge, die nun folgen würden. Stöhnend registrierte ich die zähe Flüssigkeit, welche sich über meinen steifen Nippel legte. Im Gegensatz zu Wachs, der einmal kurz und heftig brannte, blieb dieses Gefühl einen Hauch länger, sodass ich auf etwas anderes schloss. Währenddessen die heiße Flüssigkeit auf meine Nippel geträufelt wurde, beobachtete mein Herr meine Reaktion eingehend.
»Mhm... mir gefällt der Anblick«, säuselte er leicht, stellte das Gefäß aus den Händen und packte energisch meine Hüften. Die Blicke ineinander verwoben, standen wir da. Lediglich mein heftiger Atem und das erregende Knistern waren zwischen uns wahrnehmbar. Ich mochte diese Momente, denn sie riefen den einmaligen Drang, mich ihm vollkommen zu unterwerfen, auf den Plan. Jegliches Denken, Fühlen und Handeln sollte von ihm geführt werden.
»Unser heutiges Spiel heißt: Candlelight Dinner und du wirst mein Menü sein.« Ein fast schon sadistisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und sorgte für einen erwartungsvollen Schauer.
Ruckartig wurde ich umgedreht, sodass ich mit dem Rücken zu meinem Herrn stand. Bestimmend fuhr seine Hand über diesen nach oben, bis sie zwischen meinen Schulterblättern stoppte, und mir mit Nachdruck signalisierte, mich nach vorn zu bücken. Durch die gefesselten Hände hinter meinem Körper war diese Position anstrengend, denn ich musste sehr viele Muskeln anspannen, damit ich nicht vornüber fiel.
Sanft glitt er mit den Fingerspitzen über das dargebotene Hinterteil. Sehnsüchtig erwartete ich den ersten Hieb seiner Handfläche auf meinem Arsch. Doch wenn mein Herr eines konnte, dann war es mein Kopfkino zu reizen. Zu wissen, dass ein Schlag bevorstand, jedoch nicht annähernd ahnen zu können, wann man ihn erhielt, konnte einen elektrisieren.
Stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken, als mich der erste Hieb traf. Sofort folgte darauf der Zweite. Wärme breitete sich aus, gepaart mit einem leichten Kribbeln. Sie waren harmlos, bereiteten mich lediglich darauf vor, dass er sein Spiel begann. Drei und vier schnellten schon kurz danach auf meine bereits prickelnde Haut und lösten eine Welle an Empfindungen aus, die direkt zwischen meine Beine schoss. Unaufhaltsam sammelte sich der zähe Lustsaft an meinen Schenkeln. Die kleine Pause, die zwischen seinen Hieben entstand, nutzte er, um meine Nässe zu kontrollieren. Zufrieden hörte ich ihn schnaufen und lächelte. Die nächsten vier Schläge waren hart und erfolgten in einer schnellen Kombination abwechselnd auf meinen Backen. Keuchend schob ich ihm meinen Arsch weiter entgegen, denn ich hatte noch lange nicht genug und das wusste er ganz genau. In diesem Punkt war ich das geile Miststück, was er heraufbeschworen hatte. Selbst die dicksten Tränen, die ich in der einen oder anderen Session verloren hatte, änderten nichts daran, es bald wieder zu wollen.
Die Kraft, mit der er die nächsten Hiebe auf meinem Hinterteil verteilte, wuchsen an und die schnelle Abfolge darauf, trieb heiße Tränen in meine Augen.
Bei dreißig stoppte er abrupt, schlang meine Haare um sein Handgelenk und riss mich nach oben. Meine Kopfhaut schmerzte, doch das war mir egal, als seine Lippen meinen Mund berührten. Damit zeigte er mir seine uneingeschränkte Zuneigung, die Bestätigung, dass er stolz auf mich war. Ein kostbarer und wichtiger Moment, der mir alles gab, was ich danach brauchte. Genau diese Bekenntnisse hatten mich damals dazu bewogen, seine SUB zu werden. Er war anders als so mancher DOM, den ich kennengelernt hatte. Bei meinem Herrn stand ich im Vordergrund - meine Lust vor seiner, wie er immer wieder betonte. Wobei das nicht unbedingt richtig war, denn ich wusste genau, wie sehr ihn alleine dieses Spanking innerlich befriedigt hatte.
Zufrieden beendete er den Kuss und sah mich an. Zuerst fiel sein Augenmerk auf die nassen Wangen. Sanft wischte er meine kleinen Tränen fort, fixierte mich aber dennoch. Das eben war nur ein Vorgeschmack, ein Vorspiel, dem einiges folgen würde, das wusste ich. Beinahe zärtlich fuhren seine Finger weiter an meinem Körper entlang. Direkt an der Brustwarze stoppte er, überprüfte sein kleines Kunstwerk aus Schokolade und setzte seinen Weg ungehindert fort.
Seine Schläge hatten mich dermaßen erregt, dass mein Lustsaft bereits an den Schenkel entlangglitt. Mit zwei kleinen Klapsen, jeweils links und rechts, gab er mir zu verstehen, dass ich meine Beine weiter spreizen sollte, um den Zugang zur ermöglichen. Gehorsam kam ich diesem Befehl nach, sodass er einen uneingeschränkten Blick auf meine Pussy hatte.
»Du bist so schön nass, mein Mädchen«, knurrte er sichtlich erregt und versenkte zwei Finger in meiner Spalte. Mit festem Druck legten sie sich auf meinen Kitzler, begannen langsam darüber zu kreisen. Dabei lehnte er seinen Kopf an meinen, wodurch er mir gleichzeitig auch Halt gab.
Angestrengt atmend schob ich mein Becken seinen Fingern entgegen, genoss das Gefühl, welches diese langsame Bewegung auslöste. Heiß und pulsierend breiteten sich die Empfindungen in mir aus. Dass er mich dabei unverhohlen beobachtete, steigerte die Intensität um einiges mehr.
Mein Unterleib begann zu zucken, Muskeln krampften sich zusammen und ich spürte bereits die Vorboten, meines Höhepunktes, auf mich zu rasen.
»Sieh mich an, wenn du kommst«, befahl er scharf. Der letzte Punkt, der mich noch von meinem Orgasmus fernhielt. Mit weitaufgerissenen Augen, den Mund zu einem heiseren Schrei geöffnet, löste sich meine innere Anspannung und ich kam.
Einen Moment lang kreisten seine Finger weiter über den geschwollenen Kitzler, hielten den höchsten Punkt gefangen.
Danach setzte die absolute körperliche Ruhe ein, eine der Sachen, die ich bis jetzt nur hier erfahren hatte. Mit der Zeit weiß man jedoch, dass sie nur von kurzer Dauer war und die Lust alsbald wieder aufflammen würde.
Wieder küsste er mich, überprüfte, ob es mir gutging, und setzte sein Spiel zufriedengestellt fort.
Die Augen auf meine Bürste gerichtet, leckte er sich genüsslich über die Lippen. Und erneut gewann meine Sehnsucht die Oberhand. Ich ging ins Hohlkreuz und bot ihm meinen Oberkörper dar. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er bückte sich zu mir und begann mit seiner Zunge über meine Brust zu lecken. Erst jetzt bemerkte ich, wie hart die Schokolade bereits war, und dass sie im Gegensatz zum Wachs, jede kleine Unebenheit ausgefüllt hatte.
»Mhmm... ich mag Süßigkeiten, vor allem, wenn sie an deiner Haut kleben. Ich werde mir viel Zeit damit lassen, die Schokolade von deinen Brüsten zu knabbern. Danach werde ich dich ficken.« Bei seinen Worten lief bereits ein neuer Schwall Nässe aus meiner Pussy, der sich sofort auf meinen Schenkeln verteilte.
Seinen Worten ließ er Augenblick Taten folgen. Sanft umschloss er mit dem Mund meinen Nippel. Die festgewordene Schokolade spannte sich darum und löste eine andere Welle der Erregung in mir aus. Bei meinem Seufzer wechselte er die Seite, offenbar auch, damit die Schokolade in seinem Mund nicht zu schnell schmolz und sein schönes Spiel dahin war. So wurde sie natürlich wieder fest und umfing meine Knospe erneut.
Je mehr mein Herr dieses Spiel mit meinen Nippeln spielte, desto unruhiger wurde ich. Es erregte mich, brachte meine Muskeln zum Zittern und mein Körper schrie förmlich nach Erlösung.
Als hätte er meine Gedanken vernommen, drängte er mich zu der kleinen Liege am Ende des Raumes. Ungeduldig wurde ich, mit dem Gesicht voran, auf das kalte Material gepresst und stöhnte auf. Mir fiel erst jetzt auf, wie sehr mein Herr sie bearbeitet hatte.
Unwirsch schob er meine Beine weit auseinander und drängte sich nur kurze Zeit danach in meine nasse Spalte. Ohne Vorwarnung versenkte er sich der Länge nach in mir. Seine Größe füllte mich komplett aus. Ein heiseres Schnaufen kam über seine Lippen und mir war klar, dass er heute nicht lange brauchte.
Seine Hand packte meinen Zopf, zog mich schmerzhaft nach hinten und begann mich mit harten Stößen zu ficken. Es war hart und würde mir alles abverlangen, damit seine Gier gestillt wurde. Doch für meinen Herrn ertrug ich es gern. Selbst als er immer unkontrollierter wurde und der Schmerz sich zu meiner Lust mischte.
Wie vermutet war es nur von kurzer Dauer, denn mit einem animalischen Schrei verteilte er seinen Saft in mir. Erschöpft sank er auf mir zusammen, ohne sich zurückzuziehen und genoss mit mir gemeinsam die Nachwehen.
»Mhmm... Zieh dich jetzt an und frisch das Make-up auf. Wir beide werden jetzt einen kleinen Ausflug machen und ich bin mir sicher, dass wir beide noch einmal auf unsere Kosten kommen werden.« Er zog sich aus mir zurück, entfernte die Fesseln um meine Handgelenke und ich folgte seiner Anweisung.
Mein Herr hatte mich noch nie ausgeführt. Weder in einen Club oder Ähnliches. Dennoch war ich mir sicher, dass er mit seiner Bemerkung recht behalten würde. Schließlich tat er das immer.



Hailey J. Romance – Die Farbe der Liebe

Völlig abgehetzt renne ich durch die Gänge des Supermarktes und suche nach ... ja nach was eigentlich? Erst heute Morgen wurde mir bewusst, welcher Tag heute ist. Wie konnte ich das nur vergessen? Wie kann eine Frau so etwas nur vergessen? Ich greife nach der ersten Flasche Rotwein, die mir ins Auge fällt und parke den Einkaufwagen neben der Kühltheke. Mein Gewissen beißt mich in den Hintern, als ich mich hinein beuge und nach zwei Frostmatten greife. Verdammter Mist! Es ist Johns und mein erster gemeinsamer Valentinstag und ich wärme platte italienische Teigfladen mit Belag im Ofen auf. Klasse! Nach einigen Sekunden der Scham werfe ich zwei Kartons in den Wagen und renne zur Kasse.
Ein älterer Mann bezahlt gerade eine monströse Schachtel Pralinen mit Kleingeld. Wie schön, er dachte an diesen Tag, aber muss er das Geschenk unbedingt in Centstücken bezahlen?

Nachdem ich den Laden verließ, hetze ich zum Auto, schmeiße die Einkaufstüte auf den Beifahrersitz und düse los.
Zehn Minuten später, erreiche ich die Wohnungstüre. Hoffentlich ist er noch nicht da.
Während ich aufschließe, werfe ich einen kurzen Blick auf die Armbanduhr am rechten Handgelenk ... knappe Geschichte. Ich greife nach den Einkäufen, schalte das Licht an und lasse die Plastiktüte augenblicklich wieder aus der Hand gleiten.
Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund begutachte ich den dekorierten Flurfußboden.
Ich blinzle mehrmals und folge der Spur, die die Farbe der Liebe trägt.
Vor der verschlossenen Badezimmertür halte ich kurz inne und atme einmal tief durch.
Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Der Puls pocht stark. Mit zittrigen Fingern greife ich nach der Türklinke ... was ich dann zu sehen bekomme raubt mir den Atem. Ich schnappe nach Luft. Überall im Raum sind brennende Kerzen aufgestellt. Die Flammen züngeln und ziehen mich förmlich hinein. Es duftet nach Vanille. Mir jagt es auf der Stelle einen eiskalten Schauer über den Rücken. John ... er ... urplötzlich reißt mich ein lauter Knall aus der Schwärmerei. Was war das? Ich trete ganz ins Badezimmer ein, schließe die Tür, die mir bisher die Sicht auf den restlichen Raum versperrte und entdecke meinen Freund grinsend mit einer Flasche Champagner in der Badewanne sitzen. Die Wasseroberfläche ist mit Rosenblättern bedeckt.
„Hallo mein Engel, ich hab schon auf dich gewartet“, sagt er.
Für einen Moment verharre ich in meiner Stellung und starre ihn mit offenem Mund an.
John schenkt die Gläser ein. „Nun komm schon her“, bittet er mich.
„Das ist ... so ... etwas Wunderschönes hat noch nie jemand für mich gemacht“, stammle ich, während ich mich ausziehe.
Als ich zu ihm in die Wanne steige, und die Rosenblätter meine Haut berühren, beginnt alles in mir zu kribbeln.
Er reicht mir ein Glas. „Einen schönen Valentinstag, mein Engel.“
Ich stoße mit ihm an, nippe am Blubberwasser und stelle es beiseite.
„Danke ... für all das hier.“
Er rutscht näher an mich heran, umfasst mein Gesicht mit beiden Händen und haucht mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich.“

Was für ein Mann ... was für eine Überraschung  … und was für ein Tag!

 Jessica Raven – Kiss me, please!


Hm, was läuft denn heute Interessantes im Kino?
Ich blicke zu dem kleinen Bildschirm hoch, der die Kinovorschau samt Vorstellungszeiten anzeigt. Es ist zwar nicht so, dass ich bei den angebotenen Filmen Frust schiebe, doch am Valentinstag muss ich nicht unbedingt in eine Schnulze gehen. Noch dazu ohne Date. Das tue ich mir nicht an, denn das Mädchen in mir ist dann doch etwas eifersüchtig auf die anderen Paare. Genau aus diesem Grund sehe ich mich nach einem Actionfilm um. Ich glaube, der neue Triple X mit Vin Diesel ist genau das Richtige für mich. Gute Action und ein heißer Kerl zum Anschmachten. Ein Glück für mich, dass niemand an der Kinokasse ansteht, denn somit komme ich gleich dran.
„Eine Karte für Triple X, bitte“, sage ich und lächle den älteren Herrn an der Kasse freundlich an.
„Alleine?“, kommt es prompt von ihm.
Warum fragt der so doof? Hat er mir nicht zugehört? Alleine zu sein, ist doch nicht schlimm, denke ich, denn schließlich sagte ich bereits, dass ich nur eine Karte brauche.
„Ja“, antworte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Okay. VIP-Sitzplatz oder normal?“ Da brauche ich nicht lange zu überlegen.
„VIP“, entgegne ich schnell. Am Valentinstag gönne ich mir den Luxus und zahle gerne ein paar Euro mehr für den Film. Der Kassierer reicht mir die Kinokarte und wünscht mir einen schönen Abend. Ich kann an seinem Blick erkennen, dass er Mitleid mit mir hat, da ich alleine hier bin. An diesem Tag. Als ob es ein Verbrechen wäre. Was kann ich denn dafür, dass ich schon das dritte Mal in Folge an einem Valentinstag Single bin? Nichts, genau. Ich mache das Beste aus diesem Tag und gönne mir was.

Bevor ich hoch zum Kinosaal gehe, möchte ich mir noch Popcorn holen. Deswegen stelle ich mich an der Snackbar an und bin abermals verwundert, dass auch hier keine Leute sind. Von den Bediensteten mal abgesehen.
„Wow, bei euch ist ja heute wenig los“, beginne ich das Gespräch mit der Verkäuferin. Diese schenkt mir ein müdes Lächeln und lehnt sich mit der Hüfte am Tresen an. „Sind alle bereits im neuen Shades of Grey-Film. Alles Pärchen und so.“
Wie sie das sagt. Pärchen und so. Und was bin ich dann? Als ob ich kein normaler Mensch wäre, rast es in meinen Gedanken.
So langsam geht mir das Getue hier auf den Geist. Bin ich denn echt weniger wert als junge Frau, wenn ich diesen Abend alleine im Kino verbringe? Natürlich hätte ich auch Freunde fragen können, ob sie mir Gesellschaft leisten. Doch die meisten hatten bereits ein Date oder sind in einer Beziehung. Und das fünfte Rad am Wagen zu sein, darauf habe ich echt keine Lust.
„Eine kleine Tüte Popcorn, bitte. Und haben Sie auch eine Flasche Sekt?“, frage ich. Mit einer hochgezogenen Augenbraue hebt die Dame einen Piccolo hoch. „Ja, diese zweihundert Milliliter-Fläschchen haben wir.“
„Gut, dann zwei davon.“ Stumm gibt sie mir alles, kassiert ab und wünscht mir dann noch einen schönen Abend.
„Danke, den habe ich sicher. Denn nun kann ich mich bei einem guten Film und mit einem heißen Kerl sinnlos betrinken.“ Zum Gruß hebe ich noch eine Flasche an, nicke ihr kurz zu und gehe dann die Stufen zum Kinosaal hinauf.

So wie es aussieht, bin ich echt die Einzige, die heute in diesen Film geht. Auch schön, eine private Vorstellung.
Zufrieden mit mir und der Welt steuere ich die obere Reihe an, denn dort befinden sich die VIP-Plätze. Große rote Lederstühle, die man auch nach hinten kippen kann. So bequem. Fast wie zu Hause auf dem Sofa.
Das Popcorn stelle ich auf den leeren Sitz neben mir, einen Piccolo in den Becherhalter an der Armlehne. Die andere Flasche halte ich fest in der Hand und öffne sie. Da ich ganz alleine im Kinosaal bin, proste ich mir selbst zu und trinke einen großen Schluck.
„Ah …“, stöhne ich vor mich hin und lasse mich in meinem Stuhl zurückfallen. Die Beine strecke ich aus und warte, bis der Film startet. Ein Mitarbeiter kommt noch zur Tür rein und sieht sich kurz im Saal um.
„Nur ich hier!“, rufe ich ihm zu. „Kannst also schon einschalten.“
„Nein, bitte wartet noch einen Moment!“, höre ich eine tiefe und sehr männliche Stimme. Und dann tritt ein junger Mann an dem Mitarbeiter vorbei. Er reicht ihm noch schnell seine Kinokarte und geht anschließend die Stufen hoch. Ich beobachte ihn, kann aber nicht mehr so gut sehen, da das Licht bereits gedimmt wurde. Doch das, was ich noch erkennen kann, sieht sehr gut aus.
„Oh, du bist alleine hier?“, fragt er, als er eine Reihe vor mir stehen bleibt. Ich blicke mich im Saal um und nicke dann.
„Cool, ich auch. Darf ich mich zu dir setzen?“, fragt er ganz unverblümt. Kurz bin ich von dieser Frage überrumpelt, nicke aber stumm. Hat man mir verdammt noch mal die Stimmbänder entfernt oder was ist mit mir los?
Der Kerl mit der sexy Stimme kommt zu mir und hält mir die Hand hin.
„Hi, ich bin Daniel. Und du bist?“ Ich nehme seine Hand und schüttle sie, als ich ihm antworte: „Jana.“ Obwohl ich nur sitze und mich nicht anstrenge, klingt meine Stimme atemlos.
„Hübscher Name“, äußert Daniel und setzt sich in den Stuhl neben mich.
„Hey, Sie da! Sie haben nur einen normalen Platz bezahlt!“, ruft der Mitarbeiter verärgert zu uns rauf. Schneller, als Daniel antworten kann, steht er dann auch schon vor uns.
„Sie müssen auf einen der anderen Sitzplätze wechseln.“ Mit offenem Mund starre ich den Kerl an. Will der mich verarschen? Keine Sau außer Daniel und mir ist in diesem Film.
„Keinen Stress. Hier bitte, damit ist der Sitzplatz bezahlt.“ Daniel hält dem Mitarbeiter einfach einen Zehneuroschein vor die Nase. Dieser nimmt ihn grimmig an und verschwindet wieder aus unserer Reihe. Als er den Film endlich startet und aus dem Saal geht, beginnen Daniel und ich laut loszulachen.

„Oh mein Gott! Ich dachte echt, dass er dich noch rauswirft“, sage ich unter Lachtränen.
„Ja, mit dem ist nicht zu spaßen, wie es aussieht.“ Der Film beginnt und wir wenden uns der Leinwand zu. Leider kann ich mich nicht wirklich auf den Streifen konzentrieren, denn Daniel zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Es dauert nicht lange und mein Blick schweift immer wieder zu ihm hinüber. Ich bin der Meinung, dass er es nicht mitbekommt, da seine Augen stur nach vorne gerichtet sind, deswegen sehe ich ihn immer länger an. Plötzlich dreht er jedoch seinen Kopf und blickt mich direkt an.
Wow, ist alles, was ich denken kann.
Das nenne ich einen magischen Moment.
Unsere Blicke verhaken sich ineinander und es ist, als ob der Film stehen bleiben würde. Als hätte jemand auf Pause geschaltet.
„Was macht so eine hübsche Lady wie du an einem Valentinstag alleine im Kino?“, fragt er mich einfach. „Valentinsfrust?“
Ich schüttle den Kopf. „Nein, einfach kein Date und das schon seit Jahren“, antworte ich ehrlich. Warum ich ihm das so genau sage, weiß ich selbst nicht. Mein Hirn setzt aus bei seinem durchdringenden Blick. Und mein Herz beginnt zu flattern. Mir wird plötzlich ganz heiß.
„Warum dann zwei Flaschen Sekt?“
„Wollte mich sinnlos betrinken.“ Ein tiefes Lachen erfüllt den Raum und meinem Körper schenkt es ein aufregendes Prickeln. Ein Schauder jagt durch mich hindurch und bringt mein Herz dazu, schneller zu schlagen. Ich muss kräftig schlucken, bevor ich überhaupt ein weiteres Wort sagen kann.
„Willst du mit mir eine Flasche trinken?“
„Eigentlich bin ich kein Sekttrinker, aber ich denke, dass ich bei dir eine Ausnahme machen kann.“ Grinsend, als hätte ich gerade im Lotto gewonnen, reiche ich ihm die zweite Flasche.
„Auf einen schönen Abend“, sage ich und halte meine geöffnete Flasche hoch. Daniel öffnet seine ebenfalls und stößt mit mir an.
Für einen kurzen Moment blicken wir uns noch an, dann jedoch widmen wir uns wieder dem Film. Vin Diesel ist so heiß anzusehen, ich weiß nicht, ob ich wegen ihm oder wegen Daniel zu schwitzen anfange. Unruhig sitze ich da und weiß nicht, wohin mit meinen Füßen und meinen Händen. Mal habe ich sie übereinandergeschlagen, dann wieder ausgestreckt. Doch nichts passt mir. Ich kann mich einfach nicht mehr auf den Film konzentrieren. Immer wieder wandert mein Blick zu Daniel. Als er sich schließlich über seine Lippen leckt, bekomme ich fast einen Anfall. Ich würde am liebsten auf ihn springen und seinen schönen Mund küssen. Normalerweise bin ich nicht so bei fremden Männern. Doch bei Daniel ist sofort ein Funke übergesprungen. Zumindest von meiner Seite aus. Doch die Seitenblicke, die auch er mir immer wieder zuwirft, wenn er denkt, ich würde ihn nicht mehr ansehen, sagen vieles. Die Spannung im Saal wirkt wie aufgeladen und nimmt mit jeder Minute noch ein Stückchen weiter zu. Wie sehr ich mir doch gerade wünsche, dass er mich am Hinterkopf packt und einfach hart seine Lippen auf meine presst. Vielleicht passiert es ja auch, wenn ich ganz fest daran glaube und meinen Wunsch immer wieder in Gedanken formuliere. Stumm formen meine Lippen diese Bitte mit. Wiederholen jedes Wort immer und immer wieder. Irgendwann muss ich jedoch so in mein Mantra vertieft sein, dass ich es wohl laut ausspreche.
Daniel dreht seinen Kopf in meine Richtung und sieht mich ungläubig an. Seinen Blick kann ich nicht deuten - wegen der Dunkelheit im Saal -, doch bin ich mir sicher, dass er meinen sehr gut sieht. Weit aufgerissene Augen und den Mund offen, so starre ich ihn an. Ein „Oh!“ kommt mir noch dazu über die Lippen. Ich möchte am liebsten im Erdboden versinken, außer er würde mir meinen Wunsch erfüllen.
„Ich soll dich also küssen?“, fragt Daniel mich direkt. Kurz überlege ich, ob ich ihn anlügen und ihm auftischen soll, dass ich das zu Vin auf der Leinwand gesagt habe, entscheide mich dann aber, den Stier bei den Hörnern zu packen und einfach ehrlich zu ihm zu sein.
„Ja“, hauche ich und warte nervös auf seine Reaktion. Es dauert für meine angespannten Nerven fast zu lange, bis er auf meine Antwort reagiert. „Warum sagst du das nicht gleich?“, erwidert er heiser und mit einem sexy Grinsen im Gesicht, beugt sich nach vorne und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Das sind die letzten Worte, die ich bis zum Ende des Films von ihm höre. Unsere Münder treffen sich und der Kosmos verschiebt sich.

Happy Valentine's Day!


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