http://www.amazon.de/f%C3%BChre-uns-nicht-Versuchung-ebook/dp/B00YBR4IJW/ref=sr_1_5?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1432904624&sr=1-5&keywords=natalie+schauer
Die Teufel wurden geweckt…
Sie
starrten beide reglos auf den See, der ruhig im Dämmerlicht vor ihnen lag.
Beiden hatte es die Sprache verschlagen, der Schock saß noch tief. Bei ihm
unendlich tiefer als bei ihr. Denn sie hatte es darauf angelegt. Doch auch sie
war geschockt, war nervös. Wie würde er sich verhalten? Sie wartete - auf ein
Zeichen, zumindest auf Wut, doch er blieb stumm. Vorsichtig näherte sich ihre
Hand der seinen. Er zuckte nicht zurück, im Gegenteil. Er drückte sie fester.
Tränen stiegen ihr in die Augen. Er liebte sie. Er würde sie immer lieben. So
blieben sie sitzen bis die Nacht über ihnen hereinbrach. Kein Wort brachte er
über die Lippen. Doch er wusste, er musste handeln. Er musste zu dem, was er
angerichtet hatte, stehen. Er hatte keine Wahl. Er starrte immer noch auf den
See. auf seinen geliebten See. Wie viele schöne Momente hatte er hier erlebt.
Mit seiner Familie, seinen Freunden - mit sich alleine. Und mit Anna. Hier
hatte er sich mit Anna geliebt - das erste Mal. Hier hatte er das erste Mal
richtigen Sex. Er war oft hier, im Sommer jeden Tag. Er liebte den See, der so
beschützend vor ihm lag. Er kannte die Wälder rundum wie seine Westentasche.
Hier hatten sie als Kinder Räuber und Gendarm gespielt und er später von seinem
Vater das Jagen erlernt. Der Mond stand hoch über ihnen und spendete
romantisches Licht. Doch ihm war nicht nach Romantik zumute. Er war der Mann,
er musste nun eine Entscheidung treffen. Seit Tagen konnte er nicht mehr essen,
nicht mehr schlafen. Obwohl er wusste, dass so etwas passieren konnte, war er
sprachlos, als sie es ihm mitteilte. Er verlor den Boden unter den Füßen.
Seitdem sah er sich fallen, immer tiefer fallen. Ein Höllenfeuer würde auf ihn
warten. Es würde ihn verschlingen. Sein Leib würde brennen, brennen, brennen.
Sie zuckte zusammen, als er plötzlich
seine Stimme erhob, leise, sehr leise, doch laut genug, um sie zu erschrecken,
ihr Angst zu machen. Es lag etwas in seiner Stimme, das sie fürchtete. Sie
kannte die Worte und die Sätze, die er leise formte. Ihre Stimme war brüchig,
als sie es ihm gleichtat. Auch sie suchte Vergebung.
…dein
Reich komme.
Dein
Wille geschehe,
wie
im Himmel, so auf Erden.
Unser
tägliches Brot gib uns heute.
Und
vergib uns unsere Schuld,
wie
auf wir vergeben unsern Schuldigern.
Und
führe uns nicht in Versuchung,
sondern
erlöse uns von dem Bösen.
Denn
dein ist das Reich und die Kraft
und
die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Und immer wieder wiederholten sie es. Bis sie nicht mehr konnten. Bis sie hofften, endlich eine Lösung zu finden. Doch vor dem Horror, der folgen würde, gab es kein Entrinnen. Er ahnte es – sie wusste es. ...und führe uns nicht in Versuchung - KAUFEN
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